Versöhnlicher Abschluss nach allen Höhen und Tiefen

KSV Hessen - SSV Reutlingen 3:3 (0:0)
Mit einem erkämpften 3:3 (0:0) gegen den SSV Reutlingen in einer rasanten zweiten Halbzeit mit sechs Toren in 25 Spielminuten verabschiedet sich der KSV Hessen vor 3.200 Zuschauer im Auestadion in die bis zum 1. März dauernde Winterpause. Thorsten Bauer traf doppelt und der eingewechselte Denis Berger erzielte das erste Freistoßtor dieser Saison für die Löwen. Nach dem Platzverweis für Dominik Suslik spielte der KSV 40 Minuten zu zehnt.

Wäre jetzt Schluss, hätten die Löwen ihr großes Ziel verfehlt. Zur Winterpause liegt der KSV Hessen Kassel nach dem Unentschieden im Nachholspiel nur auf Rang elf und damit außerhalb der Qualifikationsplätze für die dritte Bundesliga. „Wir sind dennoch weiter in der Verlosung um Platz zehn“, resümierte Trainer Matthias Hamann nach einer Hinrunde mit allen Höhen und Tiefen, die den Fußball ausmachen. Kantersiege wie dem Schaulaufen gegen Regensburg im September, im Gegensatz dazu die sechs Auswärtspleiten am Stück. Zum Abschluss ein verdientes Unentschieden gegen ein Team auf Augenhöhe.

Nach einer ersten Halbzeit, die man besser verschweigen als näher ausführen sollte, in der „gar nichts passte“ (Hamann) und die Löwen Glück hatten, nicht schon deutlich zurückzuliegen, änderte sich das Bild grundlegend. Zweimal legte der KSV vor, erst durch Bauer per Kopf, dann durch den eingewechselten Berger mit einem sensationellen Freistoß aus seitlich versetzter Position in den Torwinkel. Führungen, die nicht lange hielten, weil sich die Löwen vor allem durch Bergers Hereinnahme offensiv zwar wesentlich verbessert hatten, defensiv aber weiterhin Schwächen demonstrierten. Der erste Elfmeter war die Folge eines vermeintlich absichtlichen Handspiel Kümmerles und wurde von Schiedsrichter Kempter gegeben, „obwohl Michael den Arm eng am Körper hielt“, so Hamann. Der Verteidiger sah zudem seine fünfte Gelbe Karte und muss im nächsten Spiel zuschauen.

Eindeutiger war dagegen der zweite Strafstoß. Ungestüm ging Keim im Strafraum in einen Zweikampf und musste anschließend das 2:2, wie beim ersten Mal durch Haas, mit ansehen. Nur 120 Sekunden später marschierte Reutlingens flinker Stürmer Schipplock unbedrängt durch den Löwen-Strafraum und traf sogar zur zwischenzeitlichen Reutlinger Führung, die Thorsten Bauer unmittelbar danach allerdings wiederum ausglich. Es war Bauers 15. Saisontreffer und hoffentlich nicht sein letzter für die Nordhessen.

Bis zum 4. Januar haben die Löwen nun Urlaub, ehe es dann mit dem Training wieder losgeht. Höhepunkte der Vorbereitung sind Testspiele gegen Red Bull Salzburg (12.1.), Magdeburg (16.1., jeweils auswärts) und Borussia Dortmund II (10.2., in Kassel). Anfang März steht schließlich das erste Restrundenspiel auf dem Programm. Die Partie bei 1860 München II sei bereits richtungweisend, so Hamann.

KSV: Adler - Suslik, Willers, Keim, Kümmerle - Fießer, Zinke, Schmidt - Bayrak (51. Busch), Scholze (46. Berger) - Bauer (89. Strobel) - Trainer: Hamann

Reutlingen: Hoffmeister - Scheuring, Aybar, Kirsch, Kocholl - Unger (81. Bischoff), Otto (73. Rill), Vujevic, Janic (52. Meha) - Schipplock, Haas - Trainer: Starzmann

Tore: 1:0 Bauer (46.), 1:1 Haas (59., Handelfmeter), 2:1 Berger (62.), 2:2 Haas (67., Foulelfmeter), 2:3 Schipplock (69.), 3:3 Bauer (70.)

Schiedsrichter: Kempter (Sauldorf) - Zuschauer: 3.200 im Auestadion

Gelb: Berger, Kümmerle - Kocholl, Scheuring, Aybar - Gelb-Rot: Suslik (49., wdh. Foulspiel)


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Veröffentlicht: 15.12.2007

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Datum des Ausdrucks: 06.05.2024