Löwen spielen in Homburg

Die Gastgeber stehen unter Druck

Nach zuletzt zwei Siegen sieht die Tabelle der Regionalliga Südwest doch ansprechend aus: Platz 4 für die Löwen noch vor Saarbrücken, Mannheim oder Offenbach – Was will man mehr? Mit anderen Augen schauen die Fans und Spieler des FC 08 Homburg auf das Ranking der Liga. Nach drei Spieltagen steht für ihren Verein erst ein Punkt zu Buche. Fanfreunschaft hin oder her: Im Duell gegen den KSV Hessen am Freitagabend, den 22. August 2014, 19:00 Uhr, wird der FC 08 Homburg daher gewiss alles daran setzen, einen Fehlstart in die Saison zu vermeiden. 

Alle Jahre wieder vor dem Start der Regionalligasaison werden die Trainer der 18 Vereine danach befragt, welche Mannschaften sie an der Tabellenspitze erwarten. Noch vor wenigen Jahren fiel der Name des KSV Hessen in dieser Umfrage recht häufig. Für die Saison 2014/15 sind die Ziele in Kassel niedriger gesteckt, und entsprechend selten tauchte der KSV unter den erwarteten Top Drei der Liga auf. Ganz anders der FC 08 Homburg: Zehn von 18 Trainern wähnen den Club am Saisonende ganz oben. Nur die Drittligaabsteiger aus Saarbrücken und Elversberg bekamen mehr Stimmen in ihren Saisonrucksack gesteckt. 

Dass der FC 08 Homburg zum Favoritenkreis der Liga gezählt wird, überrascht keineswegs, blickt man auf die Transferliste dieses Sommers. Mit dem zuvor vereinslosen Kai Hesse wechselte ein ehemaliger Bundesligaprofi ins Saarland. Neuzugang Thierry Steimetz (F91 Dudelange) spielte noch vor nicht allzu langer Zeit beim FC Metz in der zweiten Französischen Liga. Aus der dritten Liga in Deutschland stießen gleich acht Akteure zum Kader: Clément Halet (Preußen Münster) Nils Fischer, Frederic Ehrmann, Jaron Schäfer, Tim Stegerer (alle 1. FC Saarbrücken), Christian Grimm, Angelo Vaccaro und Sebastian Wolf (alle SV Elversberg). Die Regionalligaspieler Kevin Broll und Marc Gallego (beide SV Waldhof Mannheim), Steven Kröner (Eintracht Trier), David Buchholz (Sportfreunde Lotte), Sven Hassler (Eintracht Frankfurt II) und Andreas Frick (SC Pfullendorf) ergänzen die klangvolle Liste der Neuzugänge. 

„Der Aufstieg ist keine Pflicht“, verkündete Homburgs Präsident Herbert Eder. Eine Kür aber wohl schon. Die Ziele des Vereins sind ambitioniert. Das sehr achtbare 1:3 am vergangenen Samstag im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach deutete das große Potenzial der Mannschaft an. Umso stärker lastet der Druck auf dem FC 08 Homburg nach drei sieglosen Spielen in der Liga. Beim 2:2 zum Auftakt gegen den 1. FC Saarbrücken holten die Homburger immerhin einen 0:2-Rückstand auf. Doch dann setzte es Niederlagen gegen Kaiserslautern II und Eintracht Trier, die so sicherlich nicht eingepreist waren.

Die schwache Punkteausbeute zum Saisonstart wird die Saarländer daher sicher zusätzlich motivieren, wenn der KSV am Freitag im Waldstadion aufläuft. Die Löwen werden die Außenseiterrolle übernehmen – was aber kein Nachteil sein muss, zumal der KSV nach den beiden Siegen in Neckarelz und gegen Wormatia Worms in der Tabelle gut dasteht und ordentlich Rückenwind verpürt. Seit langer Zeit habe man die Löwen nicht mehr so schwungvoll und mit Esprit nach vorne spielen sehen wie zuletzt in der Anfangsviertelstunde gegen Worms, hört man den einen oder anderen langjährigen KSV-Fan sagen.

Für die Anhänger ist das Spiel in Homburg ohnehin ein Festtag: Seit den gemeinsamen Zweitligazeiten sind die Fans des FC 08 Homburg und des KSV Hessen Kassel freundschaftlich miteinander verbunden. Das Wiedersehen am Freitag wird also unabhängig vom Ergebnis auf der einen wie auf der anderen  Seite Freude auslösen. Wenn dann auch noch die beiden Mannschaften auf dem Platz schiedlich friedlich auseinandergehen, wäre das angesichts des starken Homburger Kaders für den KSV als ein Punktgewinn zu verbuchen. 


Stefan Frindt
Medienteam

Veröffentlicht: 20.08.2014

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Datum des Ausdrucks: 26.04.2024