Ab nach Kassel: In Hoffenheim haben die hartgesottenen Fans keine Lust auf das Bundesliga-Gastspiel beim deutschen Rekordmeister. „11hoch3“, der Dachverband der Hoffenheimer Fanclubs hat zum Boykott des Spitzenspiels FC Bayern München gegen die TSG Hoffenheim aufgerufen. Die Fans kritisieren die Münchner Polizei, den vom Rasen weit entfernten Gästeblock in der Allianz-Arena und die Eventtouristen, die regelmäßig aus dem Kraichgau in Richtung München aufbrechen.
Na und, denkt man sich da, was hat das bitteschön mit dem KSV Hessen zu tun? Nun, die Fans von „11hoch3“ fahren an diesem Wochenende nach Kassel anstatt nach München. Und haben dafür gute Gründe: Im Auestadion gastiert die eigene zweite Mannschaft bei den Löwen. Vereinstreue kann man auch drei Klassen niedriger ausleben. Gibt zwar kein tikitaka Guardiolascher Prägung zu sehen, dafür aber ehrlichen Regionalligafußball.
Die Unterstützung der Sinsheimer Fans kann die zweite Mannschaft der TSG im Moment auch gut gebrauchen. Seit fünf Spielen ist Hoffenheim II ohne Sieg, blieb in vier der letzten fünf Partien gar ohne Torerfolg. Nach einem mehr als achtbaren 2:2 gegen den Tabellenführer Kickers Offenbach reichte es am vergangenen Spieltag beim Tabellenletzten KSV Baunatal wieder nur zu einem 0:0. Dabei haderten die Hoffenheimer mit dem Alumnium und dem Schiedsrichter, fühlten sich um einen nicht gegeben Elfmeter betrogen und trafen zweimal nur Pfosten und Latte. Der letzte Sieg der TSG Hoffenheim II datiert vom 5. Oktober, als das Team in Kaiserslautern mit 1:0 gewann.
Mit Kassel verbindet der Tabellenelfte aus Hoffenheim freilich gute Erinnerungen. Erst einmal feierten die Löwen gegen die Bundesligareserve einen Sieg: in seiner Meistersaison 2013. Am Samstag soll der zweite Erfolg für den KSV folgen. Die Chancen hierfür stehen nicht schlecht. Erstens sind die Löwen in dieser Saison ausgesprochen heimstark, zweitens treffen sie auf schwächelnde Hoffenheimer, drittens bot der KSV schon im Hinspiel im Kraichgau eine sehr engagierte Leistung, für die sich die Löwen nachträglich mit einem Heimsieg belohnen können. Und dann wäre sogar mit etwas Glück der Sprung zurück auf Rang 5 drin.
Stefan Frindt
Medienteam
Veröffentlicht: 21.11.2014
