Quo vadis Regionalliga? Zittern um TV-Gelder

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Eimer
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Re: Quo vadis Regionalliga? Zittern um TV-Gelder

Beitrag von Eimer » 23. Jan 2009, 14:38

Quelle: http://www.kicker.de/news/fussball/3lig ... el/503401/

TV-Geld: 4. Liga bekommt eine Million mehr
Der DFB gibt Kupka kontra

Als am Dienstag zwei Vertreter der 3.Liga und drei der Regionalligen im DFB-Spielausschuss in Frankfurt zu einer Sondersitzung mit Heinz-Leopold Schneider (Ausschussvorsitzender), Hermann Korfmacher (DFB-Vizepräsident) und Helmut Sandrock (DFB-Direktor) zusammenkamen, erwartete die Viertligisten eine freudige Überraschung.

Der DFB plant aus seinem Etat für die Saison 2009/2010 einmalig eine Million Euro für gemeinnützige Aufgaben der Regionalligavereine, wie beispielsweise die Nachwuchsarbeit, lockerzumachen, wodurch die Senkung des TV-Geldes in der kommenden Spielzeit abgefedert wird. Während aktuell 5,6 Millionen unter den 34 Viertligamannschaften verteilt werden, die keine zweite Mannschaft eines Profivereins sind, sinkt das TV-Geld im Sommer auf 3Millionen.

Eine Absage erteilt Korfmacher der Forderung von Unterhachings Präsident Engelbert Kupka, der die Höhe der Fernsehgelder für die 3.Liga, die im Sommer von 588000 auf 825000 steigen, wiederholt kritisierte und mit dem Bild umschrieb: "Man hat uns mit einem Glas Wasser in die Wüste geschickt."Korfmacher betont: "Es ist kontraproduktiv, ständig von einer Pleiteliga zu reden, wenn man neue Vermarktungsmöglichkeiten und einen Ligasponsor sucht. Außerdem liegen dem DFB Zahlen vor, dass weltweit keine andere 3.Liga soviel Fernsehgeld erhält."

Mit der Verteilung der TV-Gelder werden sich bis zum 12.Februar auch die vier Managertagungen der Regionalligen und der 3.Liga befassen. Danach muss das DFB-Präsidium die Verteilung der TV-Gelder beschließen. Alles deutet darauf hin, dass die 15,8 Millionen pro Saison ab 2009/10 - wie bisher beabsichtigt - gesplittet werden und zwar im Verhältnis von 80:20 zugunsten der 3.Liga, ähnlich dem Schlüssel zwischen Bundesliga und 2.Liga.
M.Ebert, M.Riedl

Eimer
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Re: Quo vadis Regionalliga? Zittern um TV-Gelder

Beitrag von Eimer » 27. Jan 2009, 14:06

Passt zwar lediglich ansatzweise hier rein, doch wollte ich nicht extra ´nen neuen Thread aufmachen.


Quelle: kicker.de

Zweite Mannschaften ausgegliedert?

Im Gefolge der Debatte um die Kürzung der Fernsehgelder für die Regionalliga (der kicker berichtete) kocht auch ein anderes Thema wieder hoch: die Ausgliederung der zweiten Mannschaften von Lizenzvereinen aus der 3. und 4. Liga in eine eigene Reserverunde. Für eine derartige Reform, die vor allem die Regionalligen tangieren würde, gibt es Gedankenspiele.

Die Problematik scheint im Bewusstsein der Verantwortlichen angekommen zu sein. DFB-Vizepräsident Hermann Korfmacher äußert sich jedenfalls nicht ablehnend: "Wir werden die Frage, ob die Regionalligen bis zu 22 Teams verkraften, aufgreifen, um die Wirtschaftlichkeit besser zu gestalten. Dabei wollen wir auch die Frage einer eigenen Spielrunde grundsätzlich untersuchen."

Die Vereine mit ersten Mannschaften begrüßen ein solches Vorhaben größtenteils. "Das einzig Sinnvolle ist letztlich die Streichung der zweiten Mannschaften aus der Regionalliga und eine Zusammenlegung der anderen Teams auf zwei Staffeln", sagt Wolfgang Knöß, Geschäftsführer des SV Darmstadt 98. "Die Reserveteams machen die Liga unattraktiv, und das hat für die anderen Vereine direkte finanzielle Auswirkungen." In der Tat fallen die Zuschauerzahlen der Reserveteams deutlich ab. Anders argumentiert Burkhard Reich, Teamleiter des KSC II und gewählter Vertreter der Regionalliga Süd im Spielausschuss des DFB: "Wir müssen auch an die Nachwuchsförderung der Profivereine denken, die in einer eigenen Reserverunde erschwert würde."

Die Reserven erhalten kein eigenes Fernsehgeld, sondern werden praktisch über die Einnahmen der ersten Mannschaft mitfinanziert. Für sie ändert sich nichts, während die anderen Klubs mit weniger Geld als bisher auskommen müssen. "Sportlich geht die Schere immer weiter auseinander", sieht Korfmacher durchaus eine Gefahr, und Knöß schlägt in die gleiche Kerbe: "Die sogenannten Traditionsvereine sind die Verlierer, und das kann nicht im Sinne des DFB sein."
Markus Riedl

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Re: Quo vadis Regionalliga? Zittern um TV-Gelder

Beitrag von Lokalmatador » 27. Jan 2009, 14:58

Eine eigene Liga für 2.Mannschaften würde ich auch befürworten.
Das Ganze nach regionalen Gesichtspunkten einteilen (Süd/Nord=einige Derbys) und zu Guter Letzt wie bei den A- und B-Junioren den "dt. Nachwuchs-Meister" im KO-Modus ausspielen. Bedingung ist natürlich, dass es sich um wirkliche Nachwuchs-Teams handelt und die Anzahl "alter Haudegen" in den 2.Mannschaften stark begrenzt ist (sollte die absolute Ausnahme sein).

Des Weiteren würde der sportliche Aspekt für die 2.Mannschaften höher sein. Mal ganz ehrlich...um was geht es denn bei den Teams von Stuttgart II, Bayern II, etc.! Aufsteigen können die nicht, wirklich motivierend ist es nicht für so ne 2.Mannschaft die das Zeug hat in Liga 3 oben mitzuspielen. "Deutscher Nachwuchs Meister" werden zu können ist da doch eher motivierend für junge Talente. Der sportliche Anreiz wäre somit ebenfalls gegeben.
Das Ganze ab Liga 4.
2. Mannschaften die aus der 5.Liga aufsteigen, steigen somit in die Junioren-Bundesliga auf (damit der Klassenunterschied nicht zu groß wird, könnte man überlegen eine 1. und 2. Junioren-Bundesliga, dafür keine regionale Einteilung zu machen). Hat den Hintergrund, dass 2.Mannschaften ab Liga 5 nicht wirklich uninteressanter sind, als der Rest der Dorftruppen. Unsere U23 z.B. und die anderen Teams in der Hessenliga liegen zuschauertechnisch gleichauf. Außerdem wird in Liga 5 keinem großen Traditionsverein mehr der Platz weggenommen. Damit auch kleinere Clubs wie unser KSV bei einem Aufstieg die Junioren-Bundesliga finanzieren könnten (Beispiel: weitere Fahrten), sollte der DFB einen Förderfonds für gute Jugendarbeit ins Leben rufen.

Bedeutet insgesamt:
- Keine 2. Mannschaften mehr in Liga 3 und 4
- keine Wettbewerbsverzerrung durch "versteckte" Profis in den unteren Ligen
- mehr Platz für Traditionsvereine
- keine leeren Stadien bei Wehen II oder sonstwem
- keine leeren Gästekurven
- sportliche mindestens genauso attraktive Möglichkeiten für junge Spieler.

Nur mal son Gedanke!
"Und ich verliebte mich in den Fußball wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würde." (Hornby)

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Re: Quo vadis Regionalliga? Zittern um TV-Gelder

Beitrag von Reiherwälder » 1. Feb 2009, 19:18

Gott sei Dank, der DFB ist von seiner konkurstreibenden Verteilungspolitik etwas abgewichen und macht die Porte auf.
++Hessen Kassel aktuell: DFB erhöht Fernsehgelder - "Übergangsgeld"+++

Kassel (red) - Gute Nachricht für den KSV Hessen Kassel und alle Fußball-Regionalligisten: Auf der Tagung aller Viertliga-Vereine wurde verlautbart, dass der DFB auf die vertraglich vereinbarten Fernsehgelder von drei Millionen Euro – allerdings ausschließlich in der Saison 2009/2010, quasi als „Übergangsgeld“ – noch eine Million drauflegt, so dass in den Regionalligen insgesamt vier Millionen zu verteilen sind. Bei 33 ersten Mannschaften (und 21 zweiten, die nicht partizipieren) würden also ca. 121.000 Euro auf jeden Verein entfallen.

Der Verlust in der Folgesaison ist also nicht ganz so dramatisch wie befürchtet, liegt aber immer noch bei mehr als 40000 Euro.

http://www.hessensport24.de/profifussba ... hgeld.html


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Re: Quo vadis Regionalliga? Zittern um TV-Gelder

Beitrag von podest-putzer » 28. Feb 2009, 22:39

Der FC Memmingen verzichtet darauf, sich für die Regionalliga zu bewerben, das Risiko eines finanziellen Desasters ist in dieser Liga einfach zu groß.

Eine sehr gute Stellungnahme vom Verein kann man hier lesen:

http://www.fc-memmingen.de/index.php?op ... 0&Itemid=1
trotzdem.

Eimer
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Re: Quo vadis Regionalliga? Zittern um TV-Gelder

Beitrag von Eimer » 4. Jun 2009, 16:49


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Re: Quo vadis Regionalliga? Zittern um TV-Gelder

Beitrag von Eckart Lukarsch » 4. Jun 2009, 17:39

Sehr bittere Sache, das. Leider häuft sich die Einsicht vieler Vereine, daß in der vierten Liga die Kosten kaum in den Griff zu bekommen sind. Da sind ja nicht nur die Spielergehälter, sondern auch die allgemeinen Kosten des Spielbetriebs und vor allen Dingen auch immer dreistere und teurere Forderungen seitens der Fußballverbände.

Früher gab es die Möglichkeit für einen Verein mit der Liga und den damit verbundenen Notwendigkeiten langsam zu wachsen. Das scheint so nicht mehr erwünscht zu sein.

Im Ergebnis wird es nicht wenige Teams geben, die einfach frustriert in ihrer aktuellen Liga Ehrenrunde um Ehrenrunde drehen. Bar jeglicher Hoffnung die Belohnung für eine erfolgreiche Saison, den Aufstieg, jemals erleben zu dürfen.

Und wir müssen einfach kopfschüttelnd zusehen, wie gewachsene, bewährte Strukturen für ein paar Lobbyisten und den schnöden Mammon einfach kaputt reformiert werden ... :(

Sagt, Kollegen und Mitstreiter: Bin ich einfach nur alt, oder ist es in manchen Fällen doch durchaus angebracht von der "guten, alten Zeit" zu sprechen?

Grüße von Ecki
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