Ich will's auch nochmal darlegen: Das Hauptproblem ist meiner Ansicht die Verknüpfung mit der Vereinsseite und die daraus resultierenden Rechtsbedingungen. Diese ermöglichen es nicht, auf solche weichen Vorfälle wie "Untergrabung einer Forumsmoral" (Tut mir leid, es jetzt so exemplarisch herauszunehmen, es geht aber mal um ein passendes Beispiel) zu moderieren. Daher ein Regelwerk, daher die Aufforderungen sich bei Meldungen darauf zu beziehen.
Weil das nicht passiert ist haben wir auch keine Handlungsbasis. So einfach ist die Story. Ich hab das Problem dahinter nie so ganz verstanden, aber dann muss man halt akzeptieren, dass das entweder zu undeutlich oder zu hektisch oder, was ich so aber nicht denke, zu kompliziert reingebracht wurde. Ich empfinde das Regelwerk als einen Netzstandard, kenne es auch von keiner anderen Moderation merklich anders. Für dieses Forum, das war klar, war es neu - daher wäre es irgendwie auch blöd gewesen, das nun in jedem Detail akkurat auszulegen - wieso soll man da jetzt den Bestimmer spielen über etwas, was sich über ein ganzes Jahrzehnt geprägt hat?
Aber ich teile auf jeden Fall die Ansicht, dass das der Diskussionskultur hier eindeutig fehlt und ich bei komplexeren Themen wirklich selten das Gefühl habe, dass auch nur irgendwem an der Sache gelegen ist, beziehungsweise dass man relativ schnell Wege einschlägt, die unnötig reißerisch sind. Einfach, weil es geht. Das mit der Pyrotechnik war ja auch wieder ein schönes Beispiel, mehr als sich gegenseitig Inkompetenz an den Kopf zu werfen haben die letzten Tage da ja auch wieder nicht zu Stande gebracht, obwohl man gerade da ja überaus kreativ mit dem Problem arbeiten kann. Und es ist ja von mir aus vollkommen legitim zu denken, dass man der König der Landstraße ist, aber es bleibt einfach eine andere Nummer ob man das halt auch so in ein Forum reinschreibt.
Was mir grundsätzlich gefällt ist, dass es immer wieder diese Angebote gibt, persönliche Gespräche zu suchen. Was ich überaus albern finde, das ist die Tatsache, dass sich Leute hier von Anonymität geradezu angegriffen fühlen. Die Position "Was mir ein Irgendwer schreibt, da snehme ich ohnehin nicht ernst" will ich gar nicht mal beurteilen, bloß ist es aus meiner Ansicht erstens bloß sehr bequem und zweitens einfach lächerlich egal. Wenn man jetzt mich selbst mal als Beispiel anführen würde: Ich kenne hier einige Beteiligte allenfalls vom Sehen oder einem kurzen Gespräch, die meisten erst gar nicht [Was auch nicht auf Ablehnung beruht, jedenfalls meistens
]. Und ich leb irgendwie trotzdem noch und ich glaube, die meisten denken auch, dass man sich mit mir unterhalten kann. Wie kann man so ein Verhalten überhaupt auf die Realität übertragen? Gibt es auf dem Weihnachtsmarkt für jeden die 20-minütige Standpauke, was er doch für ein Riesenarschloch ist, wenn er euch blöd im Weg rumsteht? Es ist so irreal sich die Zeit, Mühe und Nerven für Dinge zu nehmen von denen man nicht denkt, dass es das überhaupt wert ist. Aber das wird schon wieder etwas zu ausführlich.
Wie gesagt, ich halte die Entkopplung für den wichtigsten Schritt, weil man damit auch weichere Faktoren einbinden kann - beziehungsweise, dass die Rechtssicherheit für die Inhalte und all ihren Folgen nicht beim Verein liegt. Da gibt es mehrere Möglichkeiten wie man das anstellen kann, kommt jetzt erstmal auf die Stimmungslage und generelle Bereitschaft hier an, was man so einbringen kann / möchte und sollte. Es ist grundsätzlich machbar und es hat auch seine Vorteile für alle Beteiligten.
Über so Dinge wie Klarnamenverpflichtung kann man anderweitig diskutieren, das ist für mich jetzt eher so eine Symptomdebatte. Was dazu zu sagen bliebe: Ich kenne kein Fanforum, in dem das Standard wäre. Und die funktionieren auch irgendwie.