Neues aus €schborn

Für alle, die Grüße an den KSV Hessen richten wollen.

Moderator: podest-putzer

nobby

FR vom 06.01.05

Beitrag von nobby » 6. Jan 2005, 02:53

REAKTIONEN ZU ESCHBORN

"Das ist unsportlicher und unlauterer Wettbewerb"

Unter den Vereinen der Fußball-Oberliga Hessen ist die Nachricht von der voraussichtlichen des 1. FC Eschborn durch eine Bürgschaft der Stadt auf geteilte Reaktionen gestoßen. FR-Mitarbeiterin Annette Seitz hat sich bei den Konkurrenten des in die Schlagzeilen geratenen Clubs umgehört und sie nach ihrer Meinung gefragt.



Bernd Reisig, Manager des FSV Frankfurt und Sprecher der Fußball-Oberliga Hessen: "Das ist völlig absurd, wenn ein Verein, der nach dem Motto wirtschaftet ‚nach mir die Sintflut', am Ende vom Steuerzahler aufgefangen wird. Was hier passiert ist, hat der Oberliga erheblichen Schaden zugefügt. Das Image der Liga hat dadurch wahnsinnig gelitten.

Michael Winter, Sportlicher Leiter des SV Erzhausen: "So etwas würde nie und nimmer in Erzhausen funktionieren. Wie kann ich Steuergelder verwenden, wenn die Verantwortlichen des 1. FC Eschborn solche Fehler gemacht haben? Ich finde das nicht gut. Das ist ganz schlecht für die Oberliga und tut dem gesamten Fußball nicht gut."

Jörg Meinhardt, Trainer von Buchonia Flieden: "Ich bin überrascht, dass die Stadt die Bürgschaft bewilligt hat, aber ich bin froh, dass Eschborn weiter in der Oberliga spielt. Wenn es anders gekommen wäre, wäre die Liga langweilig geworden. Wir wissen als Außenstehende nicht, wer diejenigen sind, die die Schuld tragen, dass es zu dieser Situation kommen konnte. Da fällt es schwer ein Urteil zu fällen."

Jens Rose, Präsident des KSV Hessen Kassel: "Das ist ein zweischneidiges Schwert. Ich würde mir aber wünschen, dass es in der Kasseler Stadtkasse auch eine solche Unterstützung für unseren Verein geben würde. In Eschborn war die Stadt da, als es gebrannt hat. Aber der Verein hat ja sehr viele Auflagen bekommen, so dass die Verantwortlichen nicht sagen können, wir hauen jetzt alles auf den Kopf und machen so weiter, wie vorher. Ich bin mir sicher, dass es nicht dazu kommt, dass die Bürgschaft gezogen wird."

Josef D'Apuzzo, Spielausschussvorsitzender von Eintracht Wald-Michelbach: "Das ist eine Sauerei hoch drei, wie da Steuergelder verschwendet werden. Das ist unsportlicher und unlauterer Wettbewerb und meiner Meinung nach ein verschleppter Konkurs."

Klaus Lötzbeier, Vizepräsident von Eintracht Frankfurt und zuständig für die Amateurmannschaft: "Man muss davon ausgehen, dass, wenn sie geholfen bekommen, das Ganze auch zurückgezahlt wird. Es ist in Ordnung, wenn die Eschborner Bürger und der Magistrat der Stadt das so entscheiden. Es ist jedenfalls immer schlecht, wenn ein Verein aus finanziellen Gründen aus der Liga ausgeschlossen wird."

Rolf Schmidt, Spielausschussvorsitzender der TSG Wörsdorf: "Es ist für diesen Verein beachtlich, dass die Kommune so viel Kraft entwickelt. Bis jetzt läuft alles noch in gelenkten Bahnen. Außerdem ist es nicht unser Geld."

Peter Rübenach, Sportlicher Leiter des KSV Klein-Karben: "Tatsache ist, dass dieser Vorgang für die Oberliga nicht gut ist. Der Eschborner Etat war jedenfalls für die Liga sehr hoch, wenn ich sehe, dass andere Vereine, wie auch wir, im ganz kleinen Rahmen versuchen, das Ganze aufrecht zu halten."

Frank Kirch, Sportlicher Leiter des SC Waldgirmes: "Wenn ein Verein, der seine wirtschaftliche Situation kennt, eine Mannschaft zusammenstellt, die über dem liegt, was finanziell möglich ist, muss man das kritisch sehen. Dass die Politik hilft, ist schön für Eschborn, aber man hätte das anders lösen müssen."

Loewe 400
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Beitrag von Loewe 400 » 6. Jan 2005, 11:39

Wer oder was ist eigentlich dieses Eschborn :-? ?

So siehts aus, danke FR

Beitrag von So siehts aus, danke FR » 6. Jan 2005, 13:39

KOMMENTAR aus der heutigen FR:

Unerträglich

VON ANDREAS HUNZINGER

Es war einmal ein Fußballverein, dessen Vorstand litt unter einem Höhenrausch. Also war es für die Oberen unerträglich, dass der geliebte Club nach einer Erfolgssträhne, die ihn bis in die dritte Liga gespült hatte, wieder in die vierte Klasse abstieg. So zog der Vorstand alle Register, um den Club, den 1. FC Eschborn, wieder in die sportlichen Gefilde zu hieven, die für angemessen gehalten wurden. Dabei haben den Vorstand um Präsident Michael Kopp im vergangenen Frühsommer sämtliche guten Geister der Betriebswirtschaftslehre verlassen. Es wurden prominente Kicker wie die Ex-Eintracht-Profis Uwe Bindewald, Matthias Dworschak oder Michael Anicic mit für Viertliga-Verhältnisse horrenden Summen nach Eschborn gelockt und die Etatplanungen augenscheinlich bar jeglicher Vernunft betrieben. Resultat: Der 1. FC Eschborn steht finanziell am Abgrund und muss auf Knien zur Stadt Eschborn rutschen, um Hilfe zu erbitten. Die Kommune hilft mit einer Bürgschaft über eine Million Euro, was in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten fragwürdig genug ist.

Der Gedanke, dass Eschborn als konkurrenzfähiges Spitzenteam weiterspielen und am Ende für derart dilettantisches Wirtschaften noch mit dem Aufstieg in die Regionalliga belohnt werden könnte, muss wiederum für alle unerträglich sein, die im Fußball wenigstens noch Relikte sportlicher Fairness vermuten. Dem Club stünde es gut an, wenn er sich in Demut übte und die volle Verantwortung für seine Versäumnisse übernähme. Deswegen als Empfehlung: Zurück zu den Wurzeln und vielleicht in der Landesliga wieder anfangen. Oder auch in der Bezirksoberliga. Da hat der 1. FC Eschborn ja lange Jahre gespielt. Das war billiger, und die als vorbildlich gelobte Jugendarbeit könnte ebenfalls betrieben werden. Übrigens: Fußball-Deutschland würde dadurch nicht in seinen Grundfesten erschüttert.

Christian7
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Beitrag von Christian7 » 6. Jan 2005, 14:07

So siehts aus, danke FR hat geschrieben:
Unerträglich

VON ANDREAS HUNZINGER

Es war einmal ein Fußballverein, dessen Vorstand litt unter einem Höhenrausch. Also war es für die Oberen unerträglich, dass der geliebte Club nach einer Erfolgssträhne, die ihn bis in die dritte Liga gespült hatte, wieder in die vierte Klasse abstieg. So zog der Vorstand alle Register, um den Club, den 1. FC Eschborn, wieder in die sportlichen Gefilde zu hieven, die für angemessen gehalten wurden. Dabei haben den Vorstand um Präsident Michael Kopp im vergangenen Frühsommer sämtliche guten Geister der Betriebswirtschaftslehre verlassen. Es wurden prominente Kicker wie die Ex-Eintracht-Profis Uwe Bindewald, Matthias Dworschak oder Michael Anicic mit für Viertliga-Verhältnisse horrenden Summen nach Eschborn gelockt und die Etatplanungen augenscheinlich bar jeglicher Vernunft betrieben. Resultat: Der 1. FC Eschborn steht finanziell am Abgrund und muss auf Knien zur Stadt Eschborn rutschen, um Hilfe zu erbitten. Die Kommune hilft mit einer Bürgschaft über eine Million Euro, was in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten fragwürdig genug ist.

Der Gedanke, dass Eschborn als konkurrenzfähiges Spitzenteam weiterspielen und am Ende für derart dilettantisches Wirtschaften noch mit dem Aufstieg in die Regionalliga belohnt werden könnte, muss wiederum für alle unerträglich sein, die im Fußball wenigstens noch Relikte sportlicher Fairness vermuten. Dem Club stünde es gut an, wenn er sich in Demut übte und die volle Verantwortung für seine Versäumnisse übernähme. Deswegen als Empfehlung: Zurück zu den Wurzeln und vielleicht in der Landesliga wieder anfangen. Oder auch in der Bezirksoberliga. Da hat der 1. FC Eschborn ja lange Jahre gespielt. Das war billiger, und die als vorbildlich gelobte Jugendarbeit könnte ebenfalls betrieben werden. Übrigens: Fußball-Deutschland würde dadurch nicht in seinen Grundfesten erschüttert.
*komplett unterschreib*

(K)asselhasser

und nun :-))

Beitrag von (K)asselhasser » 17. Jan 2005, 22:14

was macht ihr Komiker jetzt mit eurem ganzen Sabbel nachdem Eschborn doch weiter macht :lol: :P :D

Arnee

Beitrag von Arnee » 17. Jan 2005, 22:25

@Kaa Ess Fau

Keine Ahnung was er da schreibt! Nie gehört!!!

nobby

FR vom 18.01.05

Beitrag von nobby » 18. Jan 2005, 03:20

Eschborner Zukunft hängt nun am HFV



Eschborn · 17. Januar · hunz · Die Zukunft des Fußball-Oberligisten 1. FC Eschborn ist weiterhin sehr ungewiss. Zwar hat der momentane Tabellenzweite der höchsten hessischen Spielklasse gestern fristgemäß seine Unterlagen zur Finanzierung der restlichen Saison beim Hessischen Fußball-Verband (HFV) eingereicht, doch damit ist der finanziell stark angeschlagene Club noch lange nicht aller Sorgen ledig.

Denn ein entscheidender Stein im Mosaik der Eschborner Zukunft fehlt noch - die Ratifizierung der von der Stadt Eschborn gewährten Ausfallbürgschaft in Höhe von einer Million Euro. Ob diese nämlich kommunalrechtlich vertretbar ist, wird derzeit geklärt. Das Landratsamt des Main-Taunus-Kreises in Hofheim hat, wie es heißt, die Unterlagen gestern von der Stadt Eschborn erhalten und wird sie nun prüfen. Die Bürgschaft ist die tragende Säule des Eschborner Finanzierungsplans, ohne sie kann der Club kein frisches Geld akquirieren.

Zur Vollständigkeit der Eschborner Unterlagen wollte Jens Uwe Münker, stellvertretender Geschäftsführer des HFV, gestern nichts sagen. "So schnell wie möglich" wolle der Verband eine Entscheidung herbeiführen. Münker bestätigte indes, dass der 1. FC Eschborn keine Fristverlängerung beantragt habe, um die offizielle Bestätigung der Bürgschaft nachzureichen. Der in dem Fall relevante Paragraf 16a der HFV-Spielordnung sieht das aber zwingend vor, wenn Unterlagen nicht vollständig sind. Somit droht dem 1. FC Eschborn nach wie vor der Ausschluss aus der Liga.

Derweil hat das ursprünglich für gestern vorgesehene erste Training der Mannschaft nicht stattgefunden. Laut Trainer Klaus Scheer aus Platzgründen. Aus Spielerkreisen verlautete indes, dass sich das Team getroffen habe, das Training dann aber unter anderem aus versicherungstechnischen Gründen - etliche Akteure sollen sich bereits abgemeldet haben - abgesagt worden sei.

Günter Kratz
Beiträge: 2880
Registriert: 9. Jul 2001, 02:00

Re: und nun :-))

Beitrag von Günter Kratz » 19. Jan 2005, 16:24

(K)asselhasser hat geschrieben:was macht ihr Komiker jetzt mit eurem ganzen Sabbel nachdem Eschborn doch weiter macht :lol: :P :D
Was sollen wir schon machen? NIX! Wenn man lange genug wartet, verschwinden Vereine ohne Namen und Komiker wie Du nämlich von ganz allein...

Ich nehme an, Du bist ein Anhänger dieses unaussprechlichen Vereins. Daß Du Kassel haßt (wahrscheinlich eher nur den KSV) werden wir schon überleben. Aber ich frage mich ganz ehrlich wie es ist der Fan von einem Verein zu sein, der so sehr gehaßt und verachtet wird wie Deiner?
Zuletzt geändert von Günter Kratz am 19. Jan 2005, 19:23, insgesamt 2-mal geändert.
Ab nächsten Samstag wird alles besser! Wir werden's erleben!!

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