Erfurt: Ein Spiel ohne Zuschauer und 10.000 Euro Geldstrafe

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Anno1911
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Erfurt: Ein Spiel ohne Zuschauer und 10.000 Euro Geldstrafe

Beitrag von Anno1911 » 21. Aug 2008, 18:47

Der FC Rot-Weiß Erfurt muss sein nächstes Heimspiel in der 3. Liga unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen und zusätzlich 10.000 Euro Geldstrafe zahlen. Dieses Urteil wegen fortgesetzten unsportlichen Verhaltens fällte das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Einzelrichter-Verfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss nach den Vorkommnissen während des Drittliga-Spieles zwischen Erfurt und dem FC Carl Zeiss Jena am 15. August 2008 in Erfurt. Rot-Weiß Erfurt hat dem Urteil bereits zugestimmt, es ist somit rechtskräftig.

Grund für die Strafe sind rassistische Rufe und Sprechchöre, die während des Spiels mehrfach aus dem Erfurter Zuschauerblock kamen. Das DFB-Sportgericht hat Rot-Weiß Erfurt in seinem Urteil ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Verein bei erneuten gravierenden Vorfällen – neben einer Geldstrafe und einem Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit – mit einem Punktabzug zu rechnen hat.

Der für Rechts-, Satzungs- und Sicherheitsfragen zuständige DFB-Vizepräsident Dr. Rainer Koch nahm das Urteil und andere Vorkommnisse zu Beginn der Saison am Donnerstag zum Anlass, um noch einmal die grundsätzliche Position des DFB deutlich zu machen: „Wir zeigen Gewalt, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit bei Fußballspielen die Rote Karte – ohne Ausnahme. Der DFB steht für eine Null-Toleranz-Politik und wird sich jeder Form von gewalttätigen und rassistischen Ausschreitungen in aller Entschiedenheit entgegenstellen. Jeder Fall von Feindseligkeit und verbaler oder gar körperlicher Gewalt ist bereits ein Fall zu viel!“

Koch weiter: „Mit Sorge beobachte ich, dass sich Ausschreitungen immer häufiger in die 3. Liga, die Regionalligen und die darunter liegenden Ligen auf Regionalverbands- und Landesverbandsebene verlagern. Unsere Stadien dürfen weder von Gewalttätern noch von politischen Extremisten im Gewande von Fußballfans als Kampfbahn missbraucht werden. Im Zusammenwirken mit Polizei und Sicherheitskräften werden wir im DFB, in der DFL und in den Vereinen daher alles unternehmen, um derartige Vorfälle zu verhindern, aber auch die Krawallmacher aus den Stadien zu verdrängen.“

Darüber hinaus macht Dr. Koch deutlich: „Für die Sicherheit und Atmosphäre in und um die Fußballstadien herum von zentraler Bedeutung ist die Fanbetreuung durch die Vereine und Fanprojekte. Nur repressives Einschreiten löst auf Dauer die Probleme nicht. Erst wenn die Mehrheit der friedliebenden Fans dem Nachbarn in der Kurve bei Entgleisungen auf die Finger klopft beziehungsweise auf den Mund schaut, erst dann haben wir eine Aussicht auf dauerhaften Fanfrieden in den Stadionkurven.“

http://www.dfb.de

Man kann das Urteil werten, wie man will: Es ist hart, meiner Meinung nach zu hart und nahezu unverhältnismäßig. Das Spiel, welches unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden soll, ist die Begegnung gegen Werder Bremen II am 5. Spieltag. Dieser Derbysieg wurde teuer erkauft...
FC Rot-Weiß Erfurt
Thüringen ist Rot-Weiß.

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